GWA Wingfoil FreeFly-Slalom World Cup

Francesco Cappuzzo und Nia Suardiaz holen die Freefly-Slalom Titel auf Fuerteventura

21. Juli 2024 - Spannung pur - das neue Regattaformat sorgte für packende Finalläufe. Besonders bei den Männern war das Battle um die limitierten Plätze im Finale spannend. Nur die besten acht Rider traten dort an und es gab einige extrem knappe Entscheidungen.

Gollito Estredo scheiterte nur um Haaresbreite beim Zieleinlauf im zweiten Viertelfinale und musste das Titelrennen vorzeitig mit einem siebten Platz beenden.

Francesco Cappuzzo und Oscar Leclair hatten sich bereits mit Platz eins und zwei in den vier Rennen der Qualifikationsrunde direkt für das Finale qualifiziert.

Die beiden Franzosen Julien Rattotti und Bastien Escofet schafften den Sprung ins Finale über ihre Laufsiege in den beiden Quarter Finals.

Und damit wären wir auch schon bei der Besonderheit des neuen Regattaformats: Als bester Rider der vier Qualifikationsrunden hatte Francesco Cappuzzo sich ein sogenanntes 'Bullet' gesichert. Bullet bedeutet dabei nichts anderes als ein Rennsieg.

Und auf Rennsiege kommt es im Finale an, denn Champion wird derjenige, der zuerst zwei Rennsiege (Bullets) erreicht.

Mit einem Bullet in der Tasche startete Francesco Cappuzzo ins erste Finale, patzte aber am Ende der Freefly-Section und konnte dann nicht mehr auf die anderen drei aufschließen. Julien Rattotti rauschte als erster über die Ziellinie und erhielt dafür ebenfalls ein Bullet.

Und schon sah die Ausgangslage für das nächste Rennen anders aus. Im zweiten Finaldurchgang hätte jetzt auch Julien Rattotti mit einem erneuten Laufsieg Champion werden können. Oder eben Francesco Cappuzzo.

Der Italiener behielt die Nerven, schoss nach dem Start in Lee an seinem Konkurrenten vorbei und gab die Führung bis zum Ziel nicht mehr her. Bullet Nummer zwei machte Francesco Cappuzzo zum Gewinner der Freefly-Slalom Disziplin beim diesjährigen GWA Wingfoil World Cup auf Fuerteventura.

Mit einem Bullet in der Tasche wurde Julien Rattotti Zweiter. Den dritten Platz auf dem Podium sicherte sich Bastien Escofet vor Oscar Leclair. Beide Rider hatten noch kein Bullet gesammelt, hier entschied das Ergebnis des letzten Finallaufs.

Auf die Frage zum Verlauf des ersten Finales antwortete Francesco Cappuzzo: "Ich fühlte mich von Anfang an bei diesem Lauf nicht wohl. Ich hatte mein Timing etwas verpasst und war dann auf Position drei liegend unterwegs. Um nach vorne zu kommen wollte ich auf dem Amwind-Schlag früher Wenden, aber das funktionierte letztenendes nicht. Ich habe das erste Finale dann abgebrochen, so etwas hatte ich noch nie zuvor gemacht."

Der Italiener, der momentan auch auf dem besten Weg zum Weltmeistertitel ist, führte fort: "Ich musste mich mental neu ordnen. Ich sagte mir dann, dass ich hier bin um zu gewinnen, blendete alles andere aus und verfolgte weiter meinen Plan - und es funktioniert perfekt, ich führte vom Start weg bis ins Ziel."

Bei den Frauen war der Sieg von Nia Suardiaz eine klare Angelegenheit. Sie gewann alle Wertungen in der Qualifikation und legte auch im abschließendem Finallauf einen Start-Ziel-Sieg hin. Zwei ungefährdete Bullets - und der Titel gehörte der jungen Spanierin. Spannender war der Fight um die Plätze dahinter.

Kylie Belloeuvre war schon als Zweitplatzierte der Qualifikationsrunde ins Finale eingezogen und musst sich dort gegen Orane Ceris und Bowien van der Linden behaupten. Dies gelang ihr und so stieg die Französin auf den zweiten Platz des Podiums.

Platz drei ging an Bowien van der Linden, Orane Ceris stürzte im Finallauf und beendete den Wettbewerb als Viertplatzierte.

Francesco Cappuzzo und Nia Suardiaz führen den Freefly-Slalom Wettbewerb nach zwei ausgetragenen Rennrunden an

20. Juli 2024 - Der zweite Tag des World Cup war der erste Wettkampftag für die Wingfoil-Racer. Über einen Downwind-Slalomkurs ging es um sechs Halsentonnen dem Ziel entgegen.

Auf dem vierten Schlag musste dabei ordentlich Höhe geknüppelt werden, nicht alle Rider schafften die Tonnenumrundung im ersten Anlauf.

Und genau an dieser Stelle wartete eine zweite Hürde: Wer mit einer besonders engen Vorbeifahrt an der Tonne einige Meter sparen wollte, konnte mit dem Foil die Ankerleine erwischen. Mindestens fünf Rider ereilte heute dieses Schicksal.

Die Tonne lag relativ nah an einer Sandbank und durch ablaufendes Wasser verlief die Leine unter Wasser in einem zunehmend flachen Winkel. Diese Gefahrensituation wurde im Laufe des Wettbewerbs durch die Verlegung der Tonne beseitigt.

Die zweite Herausforderung war die Freefly-Section, bei der der Wing geflaggt werden muss. Die vom starken ablandigen Wind aufgewühlte See machte das Pumpen nicht leicht und einige Wingfoiler und Wingfoilerinnen gerieten aus dem Takt. Das gestaltete die Rennen besonders spannend.

Unterm Strich meisterte der Francesco Cappuzzo beide Finalläufe am besten, ein erster und ein zweiter Platz sorgen für die Führung des Italieners in der Gesamtwertung.

Der Franzose Bastien Escofet liegt mit einem zweiten und einem dritten Platz auf Rang zwei, gefolgt von Gollito Estredo, der einmal ein B-Finale und zum Abschluss des Tages dann auch das zweite Finale gewinnen konnte.